Liebe Freundinnen und Freunde von Wiehl-hilft,
es wieder soweit, das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir können dankbar auf die vielen Projekte zurückschauen, die wie mit Ihrer/Eurer Hilfe umgesetzt haben.
Wahlen
Am 28. November haben die Kongolesen zum zweiten Mal in Ihrer Geschichte eine demokratische Wahl durchgeführt. Wir warten täglich auf die Bekanntgabe der Wahlergebnisse, weil bis dahin das gesamte wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Kinshasa, aus Angst vor Unruhen, still steht. Gestern haben wir mit Israel Lofalanga gesprochen, der berichtete, dass die Opposition schon Demonstrationen angekündigt hat, falls der jetzige Präsident Kabila wieder im Amt bestätigt wird. Hoffen wir, dass diese nicht mit Gewalt einhergehen. Es ist jetzt leider für unsere Helfer zu spät die Stadt zu verlassen, da das Militär auf sämtlichen Straßen patrouilliert. Also bleiben alle erst einmal in ihren Unterkünften und warten auf das, was da kommen mag.
In der Woche nach der Wahl hatten wir dann leider mit dessen Auswirkungen zu kämpfen, der Dollarkurs sackte um 50 % ab und wir befürchteten eine Hungersnot aufgrund der plötzlich überteuerten Lebensmittel. Nach einer Woche regulierte sich der Umrechnungskurs glücklicherweise wieder. Wir sind zwar noch nicht auf dem alten Niveau, aber die Tendenz lässt hoffen, dass wir den Vorjahreskurs im Januar wieder erreichen werden.
Neue Kindertafel
Eine neue Moringa-Kindertafel in Kimbanseke ist in Planung. Ein erstes Seminar zur Schulung über Moringa wurde durchgeführt und der zuständige Pastor, den uns Dieudonné Katunda (zurzeit in Deutschland, wir berichteten) vermittelte, war sehr entgegenkommend. Er hilft jetzt bei dem Aufbau dieser Tafel, indem er Räumlichkeiten für die Lagerung der Lebensmittel, aber auch für die täglichen Treffen zur Nahrungsaufnahme, bereitstellt.
Hier einige Bilder, einer bereits bestehenden Kindertafel (ohne Moringa). Diese Kinder werden von Caritas Schwestern versorgt. Für den Start der Moringakindertafel, der lebensgefährlich unterernährten Kinder, dürfen wir die Ressourcen dieser kirchlichen Einrichtung nutzen. Das Kind auf dem Bild links außen ist ein Beispiel für die Kinder, die wir hier ernähren. Die Armut in diesem Gebiet ist so groß, dass es alleine dort einiger Kindertafeln bedarf. Allerdings müssen die Kinder in den Wohnunterkünften gezielt aufgesucht werden, da die Eltern die unterernährten Kinder zum Teil aus Scham verstecken. Dies ist für alle Mitarbeiter eine große Aufgabe, die mit viel Fingerspitzengefühl und Courage bewältigt werden muss.
Die Farm
Um die Lebensmittel in ausreichender Menge und möglichst ohne Preisschwankungen zu erhalten, haben wir ja schon 2009 mit dem Anbau von Mais, Maniok, Erdnüssen etc. begonnen und auch schon geerntet. Das neue Farmland, ein 20 Hektar großes Grundstück, welches wir nach unserer Reise im Mai gepachtet haben, wurde im Oktober kultiviert und wir haben mit der Anpflanzung der Moringabäume begonnen. Diese müssen aber erst in einer Art Baumschule aufgezogen werden, bis der Stamm stark genug ist, den heftigen Regengüssen während der Regenzeit standzuhalten.
Zu Beginn mussten alle Wurzeln aus dem Steppenland entfernt werden um dann ein gut gepflügtes Feld zu erhalten. Nach getaner Arbeit waren alle Farmarbeiter (inklusive Israel Lofalanga im roten T-Shirt) glücklich und zufrieden.Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahre alle Kindertafeln, auch die in Bandundu, ausreichend mit Moringa aus eigenem Anbau versorgen können. Dafür haben wir einen kleinen geländegängigen LKW gekauft, der wieder in der Garage von Herrn Simon aufbereitet wird, damit er vielleicht schon Anfang des Jahres Richtung DR Kongo verschifft werden kann.
(vorher:Aus französischem Militärbestand – nachher: Umlackiert)Eine kleine Solaranlage (Solarmodule von Solar World gesponsert, für die Komponenten suchen wir noch Spender) wird auch mitgeschickt, damit wir demnächst auf der Farm Strom haben. Zum einen können wir dann mit den elektrischen Mühlen mehr Moringa herstellen und zum anderen bei Bedarf die Felder während der Trockenzeit bewässern. Eine Pumpe kann dann die Distanz zwischen Farm und Bachlauf überbrücken.
Wie Ihr/Sie seht, gibt es auch im nächsten Jahr wieder viel zu tun, wir freuen uns schon auf die neuen Herausforderungen.Zum Jahresende erhalten alle Kinder in den Patenschaften wieder ein besonderes Essen mit Huhn und Reis. Wir werden die Fotos dann wie gewohnt im Januar veröffentlichen. Die Spendenbescheinigungen werden dann ebenfalls rausgehen.
Jetzt bleibt nur noch Euch/Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit zu wünschen.
Unser besonderer Dank gilt unseren vielen Einzelspendern, die uns zum Teil schon seit Jahren unterstützen.
Auch in diesem Jahr haben uns Weihnachtsspenden einiger Firmen und Institutionen überrascht, die wir hier einmal namentlich aufführen möchten (demnächst auch auf unserer Internetseite):
Bauer, Soest & Partner Wiehl, BNI Chapter Aggertal, Firma Bondke, Firma Wurm GmbH, Firma Fliesen Simon, neo42 GmbH, GGS Marienhagen, Prometheus GmbH V. Stache, Pe-S Gummersbach, Sattlerei O. Schumacher, Mühlenstraße Wiehl, Efg Wiedenest
Ihre Kerstin Schumacher-Schröder
im Namen des gesamten Wiehl-hilft Teams